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Polarlichter über der Hans-Haffner-Sternwarte

In der Nacht von Freitag, 10. Mai 2024 auf Samstag, 11. Mai 2024 waren an der Hans-Haffner-Sternwarte spektakuläre Polarlichter zu beobachten.

In zwei Wellen erstrahlte die Aurora borealis. Im ersten Zeitraum vom Einsetzten der Dunkelheit kurz nach 22:15 Uhr bis gegen 23 Uhr zeigte sich die Aurora borealis vor allem als rote Leuchterscheinungen in nördlicher Richtung.

Nachdem das Leuchten zunächst abgeklungen war, setzte es ungefähr eine Stunde später zu einem noch atemberaubenderen Spektakel an. Kurz nach Mitternacht leuchtete der Himmel rot, purpur-violett und grün. In dieser zweiten Phase erstreckte sich die Aurora borealis zeitweise über den gesamten Himmel bis zum Süden hin und erreichte eine Helligkeit und Intensität, wie sie sonst nur in der Nähe des Polarkreises üblich ist.

Nach einer guten Stunde verblassten die Nordlichter allmählich. Im weiteren Verlauf der Nacht fackelten nur noch vereinzelnd schwache Polarlichter auf.

Ursache für diese Polarlichter so weit im Süden sind coronale Massenauswürfe (CME), die als sogenannte Sonnenstürme auf das Erdmagnetfeld treffen. Die aktuellen CME gehen von einem Sonnenfleckcluster aus, der laut der US-Wetterbehörde NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) ungefähr 16mal so groß wie der Durchmesser der Erde ist.

Im Moment befindet sich die Sonne am Maximum ihres elfjährigen Sonnenflecken-Zyklus. Seit Ende 2019 steigt die Aktivität der Sonne zunehmend an, so dass in den letzten Monaten immer wieder – deutlich schwächere – Polarlichter über Deutschland beobachtet werden konnten.

In dieser Nacht war der zunehmende Mond nur als schmale Sichel sichtbar und die Nacht wurde später völlig klar, sodass die Aurora borealis diese spektakuläre Intensität hier über Unterfranken entfalten konnte.

Da die Sternwarte am Freitagabend für AGN-Messungen ohnehin besetzt war, konnte dieses außergewöhnliche Naturschauspiel vollständig dokumentiert werden.