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Die Helligkeit des Blazar OJ 287 wird seit Beginn des Forschungsprojekts „AGN-Monitoring“ regelmäßig von uns bestimmt. Ab Ende März 2020 konnten wir eine Zunahme der Helligkeit dieses Objekts feststellen, die am 26. April 2020 ihren Höhepunkt erreichte. In diesen knapp sechs Wochen nahm die Helligkeit dieses Aktiven Galaxienkerns (AGN) um 1,25 Größenklassen zu, um danach wieder zu sinken.

Diese Entdeckung wurde in einer Ad-hoc-Mitteilung im Astronomer's Telegram weltweit veröffentlicht. The Astronomer's Telegram ist eine Internetplattform, auf der bedeutende astronomische Ereignisse schnell weltweit verbreitet werden, so dass sie dokumentiert sind und rund um die Welt überprüft werden können. Die Messung und Auswertung der Schüler deckte sich mit den Beobachtungen anderer Arbeitsgruppen sehr gut.

Die Überwachung der AGN an der Hans-Haffner-Sternwarte erfolgt in Abstimmung mit der MAGIC-Kollaboration, die ein Teleskopsystem für Gammastrahlung auf der Kanareninsel La Palma betreibt. Leider konnten dort auf Grund des Corona-shut-down keine Parallelmessungen durchgeführt werden.

© Andres Rojas / CC BY-SA 4.0: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:OJ287.svg

OJ 287 befindet sich im Sternbild Krebs, ist 3,5 Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt und enthält mit 18 Milliarden Sonnenmassen eines der größten bekannten Schwarzen Löcher. Dieses supermassereiche Schwarze Loche wird von einem kleineren, ungefähr 100 Millionen Sonnenmassen schweren zweiten Schwarzen Loch umkreist, das für einen Umlauf ungefähr 12 Jahre benötigt. Dabei passiert es zweimal die Akkretionsscheibe des zentralen Schwarzen Lochs, was zu starken Störungen des davon ausgehenden Jets führt. Dies zeigt sich auch auch in von der Erde aus beobachtbaren Helligkeitsschwankungen.

Durch die Helligkeitsausbrüche war es möglich, die Massen dieses Binärsystems Schwarzer Löcher sehr genau zu bestimmen. Auch die Umlaufbahn des kleinen Schwarzen Loch konnte sehr genau bestimmt werden. Dabei wurde auch festgestellt, dass sich beide Schwarzen Löcher annähern und in 10 000 Jahren miteinander verschmelzen. Deshalb ist OJ 287 auch ein interessantes Objekt für die Messung von Gravitationswellen mit dem geplanten Weltrauminterferometer LISA.

Das Projekt „AGN-Monitoring“ in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Astronomie der Universität Würzburg und dem Lehrstuhl für Experimentelle Teilchenphysik Vb der Technischen Universität Dortmund existiert seit dem Jahr 2012.

Die Mitteilung des Helligkeitsausbruchs durch das Schülerteam der Hans-Haffner-Sternwarte ist hier zu lesen:

http://www.astronomerstelegram.org/?read=13677